Salbei

Salbei

Inahltsverzeichnis

Einstufung

Salbei bezieht sich meist auf den Echten Salbei (Salvia officinalis) aus der Gattung Salvia und der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Es gibt zahlreiche weitere Salbeiarten, die ähnliche, aber teils abweichende Eigenschaften haben können, wie z.B. der Muskatellersalbei (Salvia sclarea) oder der Wiesensalbei (Salvia pratensis). Die Beschreibung hier konzentriert sich auf den Echten Salbei.

Herkunft

Echter Salbei ist im Mittelmeerraum heimisch. Er wächst wild in sonnigen, trockenen Lagen, bevorzugt auf steinigen Hängen und in Küstenregionen. Heute wird er weltweit in Gärten und auch kommerziell angebaut, vor allem in Südeuropa, Nordamerika und Asien. Der Anbau erfolgt meist über Stecklinge oder Aussaat im Frühjahr. Medizinisch verwendeter Salbei stammt sowohl aus dem Anbau als auch aus Wildsammlung (in geringerem Umfang).

Verwendung

Salbei ist eine vielseitige Heil- und Gewürzpflanze. Medizinisch genutzt werden vor allem die Blätter. Sie werden für Teezubereitungen, Extrakte, ätherisches Öl und als Gewürz verwendet. Anwendungsbereiche sind Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Verdauungsbeschwerden, übermäßiges Schwitzen und Erkältungskrankheiten. Kulinarisch ist Salbei ein beliebtes Gewürz für Fleischgerichte, Pasta und mediterrane Speisen.

Gesundheit

Salbei und seine Inhaltsstoffe sind bekannt für ihre entzündungshemmenden, antimikrobiellen, schweißhemmenden und antioxidativen Eigenschaften. Bei richtiger Anwendung gilt Salbei als gut verträglich. Bei Überdosierung oder falscher Anwendung können jedoch Nebenwirkungen auftreten (siehe Vorsichtsmaßnahmen).

Botanische Merkmale

Der Echte Salbei ist ein mehrjähriger, immergrüner Halbstrauch, der Wuchshöhen von 20 bis 70 Zentimetern erreicht. Er ist stark verzweigt und buschig wachsend. Die Stängel sind verholzend, vierkantig, behaart und im unteren Bereich oft niederliegend. Die Blätter sind gegenständig angeordnet, länglich-eiförmig bis lanzettlich, runzelig, weich behaart und von graugrüner bis silbriger Farbe. Sie duften aromatisch und sind reich an ätherischen Ölen. Die Blüten stehen in ährenartigen, endständigen Blütenständen zusammen. Sie sind typisch lippenblütlerförmig, violett-bläulich bis rosa gefärbt und erscheinen im Sommer (Juni bis Juli). Es gibt auch Zuchtformen mit weißen oder roten Blüten. Die Blütezeit ist von Juni bis Juli. Die Früchte sind Klausenfrüchte, die in den Kelchblättern reifen.

Herkunft und Anbau

Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist im Mittelmeerraum heimisch. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfasst Regionen entlang der nordwestlichen Mittelmeerküste, insbesondere die Balkanhalbinsel (Dalmatien), Südfrankreich und Nordspanien. Wildwachsend findet man ihn in trockenen, sonnigen Lagen, auf kalkhaltigen, steinigen Böden, in Macchie- und Garrigue-Landschaften sowie in Küstenregionen. Salbei bevorzugt warme, trockene Sommer und milde Winter.

 

Heute wird Echter Salbei weltweit in vielen Regionen mit gemäßigtem Klima angebaut. Kommerziell bedeutende Anbaugebiete liegen in Südeuropa (z.B. Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland), in Nordamerika (USA, Kanada), in Asien (z.B. Türkei, China) und in Nordafrika. In Deutschland wird Salbei ebenfalls angebaut, aber in geringerem Umfang, vor allem in Gärten und kleineren landwirtschaftlichen Betrieben. Der Anbau erfolgt meist im Freiland durch Stecklinge (vegetative Vermehrung) oder Aussaat im Frühjahr (März/April). Salbei ist relativ anspruchslos und gedeiht gut auf durchlässigen, trockenen, sonnigen Standorten. Für den kommerziellen Anbau werden meist spezielle Sorten verwendet, die einen hohen Gehalt an ätherischem Öl und medizinisch relevanten Inhaltsstoffen aufweisen. Auch in privaten Gärten ist Salbei eine beliebte und einfach zu kultivierende Pflanze, sowohl als Heilpflanze als auch als Gewürzpflanze. Medizinisch verwendeter Salbei stammt sowohl aus kontrolliertem Anbau (größerer Anteil) als auch aus Wildsammlung (in geringerem Umfang), um eine gleichbleibende Qualität und Reinheit zu gewährleisten.

Welche Wirkstoffe sind im Salbei enthalten?

Die medizinisch relevanten Inhaltsstoffe des Salbeis befinden sich hauptsächlich in den Blättern, insbesondere im ätherischen Öl. Die wichtigsten Wirkstoffgruppen sind:

  • Ätherisches Salbeiöl: Das ätherische Salbeiöl ist der Hauptträger der medizinischen Wirkung. Seine Zusammensetzung ist komplex und variiert je nach Salbeiart und Sorte. Die wichtigsten Bestandteile des Echten Salbeiöls sind:
    • Thujon: Ein Monoterpen-Keton. Wirkt antimikrobiell, schleimlösend und durchblutungsfördernd. Ist für den charakteristischen Geruch und Geschmack des Salbeiöls mitverantwortlich. Thujon ist in höheren Dosen neurotoxisch und kann Krampfanfälle auslösen (siehe Vorsichtsmaßnahmen).
    • 1,8-Cineol (Eucalyptol): Wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und antibakteriell.
    • Campher: Wirkt durchblutungsfördernd, schmerzlindernd und leicht antiseptisch.
    • α- und β-Pinen: Tragen zum aromatischen Duft bei und wirken entzündungshemmend.
    • Rosmarinsäure: Eine Phenolsäure. Wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und antiviral.
  • Gerbstoffe (Tannine): Salbei enthält Gerbstoffe vom Typ der Rosmarinsäure und andere Tannine. Sie wirken adstringierend (zusammenziehend) auf Schleimhäuten und Haut. Dadurch festigen sie das Gewebe, hemmen Entzündungen und wirken leicht blutstillend.
  • Bitterstoffe: In geringen Mengen vorhanden, regen die Verdauungssaftsekretion an und wirken appetitanregend.
  • Flavonoide: Wie Luteolin, Apigenin. Sie wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
  • Triterpene: Beispielsweise Ursolsäure oder Oleanolursäure sind entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Die Qualität und Zusammensetzung des ätherischen Salbeiöls ist entscheidend für die medizinische Wirkung. Für medizinische Zubereitungen werden Salbeiblätter verwendet, die einen mindestens 1,5%igen Gehalt an ätherischem Öl aufweisen, wobei der Thujon-Gehalt begrenzt sein sollte (siehe Vorsichtsmaßnahmen). Der Gehalt an ätherischem Öl und Thujon ist höher in den Blättern bevor die Blüte stattgefunden hat.

Wann wird Salbei angewendet?

Salbei und seine Zubereitungen werden traditionell und in der modernen Phytotherapie bei vielfältigen Beschwerden eingesetzt.

Entzündungen im Mund- und Rachenraum

  • Halsschmerzen: Salbei wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und desinfizierend bei Halsschmerzen, Angina, Rachenentzündung. Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis): Salbei kann Entzündungen der Mundschleimhaut, Aphthen und Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) lindern.
  • Heiserkeit: Salbei kann bei Heiserkeit und stimmlichen Problemen durch seine entzündungshemmende und schleimhautberuhigende Wirkung helfen.
    Verdauungsbeschwerden:

Verdauungsstörungen

  • Salbei wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und blähungstreibend. Er kann bei Völlegefühl, Blähungen, leichten Magenkrämpfen und Verdauungsschwäche helfen.
  • Appetitlosigkeit: Bitterstoffe im Salbei können den Appetit anregen.
    Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrosis):

Schweißhemmende Wirkung

  • Salbei wirkt schweißhemmend und kann bei übermäßigem Schwitzen allgemein (generalisierte Hyperhidrosis) und bei lokalem Schwitzen (z.B. Achselschweiß, Fußschweiß, Nachtschweiß) eingesetzt werden. Die schweißhemmende Wirkung wird vor allem den Gerbstoffen und ätherischen Ölen zugeschrieben.

Erkältungskrankheiten

  • Erkältungssymptome: Salbei kann bei Erkältung, Husten, Schnupfen und Bronchitis Symptome lindern. Er wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und antibakteriell.
    Äußerliche Anwendung bei Hautproblemen:

Weitere Anwendungsgebiete

  • Wundheilung: Salbei kann die Wundheilung fördern bei schlecht heilenden Wunden, kleinen Schnittwunden, Schürfwunden. Er wirkt desinfizierend und entzündungshemmend.
  • Hautentzündungen: Salbei kann bei leichten Hautentzündungen, Ekzemen, Insektenstichen Juckreiz lindern und die Heilung unterstützen.
    Weitere traditionelle Anwendungsbereiche:
  • Menstruationsbeschwerden: In der Volksmedizin wird Salbei bei Menstruationsbeschwerden, unregelmäßiger Menstruation und PMS eingesetzt (Wirksamkeit wissenschaftlich nicht ausreichend belegt, aber traditionell angewendet).
  • Abstillen: Salbei wird traditionell zur Milchreduktion beim Abstillen verwendet. Die schweißhemmende Wirkung kann auch die Milchproduktion reduzieren.
  • Nervosität und Unruhe: In der Volksmedizin wird Salbei auch bei Nervosität, Unruhezuständen und leichten Schlafstörungen verwendet (Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt).

Medizinische Anwendung und genaue Vorgehensweise

Salbei wird medizinisch in vielfältigen Formen angewendet. Hier sind einige gängige Anwendungsformen und genaue Vorgehensweisen.

Salbeitee

(innerliche und äußerliche Anwendung):

  • Anwendung (innerlich): Bei Verdauungsbeschwerden, übermäßigem Schwitzen, leichten Erkältungsbeschwerden.
  • Anwendung (äußerlich): Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Gurgeln, Spülen), Hautentzündungen (Umschläge, Waschungen).
  • Zutaten: 1-2 Teelöffel getrocknete Salbeiblätter (Apothekenqualität!), 1 Tasse kochendes Wasser.
  • Vorgehensweise (Teezubereitung):
    1. Salbeiblätter in ein Teesieb oder eine Teetasse geben.
    2. Mit kochendem Wasser übergießen.
    3. Zugedeckt ca. 10-15 Minuten ziehen lassen.
    4. Teesieb/Blätter entfernen.
    5. Für innerliche Anwendung: Warm in kleinen Schlücken trinken. Bei Bedarf mit Honig süßen.
    6. Für äußere Anwendung (Gurgeln/Spülen, Umschläge/Waschungen): Tee abkühlen lassen (lauwarm). Siehe separate Anleitungen unten.
  • Dosierung (innerlich): Bei Verdauungsbeschwerden: 1-2 Tassen Tee täglich nach den Mahlzeiten. Bei übermäßigem Schwitzen: 1-3 Tassen Tee täglich über den Tag verteilt, kurmäßig (max. 2-3 Wochen). Bei Erkältungsbeschwerden: 2-3 Tassen Tee täglich. Nicht dauerhaft und nicht in hohen Dosen trinken (siehe Vorsichtsmaßnahmen).

Salbei Gurgel- und Spüllösung

(äußerliche Anwendung im Mund- und Rachenraum)

  • Anwendung: Bei Halsschmerzen, Rachenentzündung, Mundschleimhautentzündungen, Zahnfleischentzündungen.
  • Zutaten: Starker Salbeitee (zubereitet wie Tee, aber mit doppelter Menge Blätter/Teebeutel). Alternativ fertige Salbei-Mundspüllösungen aus der Apotheke.
  • Vorgehensweise (Salbeitee-Gurgellösung):
    1. Starken Salbeitee zubereiten und abkühlen lassen (lauwarm).
    2. Mehrmals täglich (3-5 mal) mit dem lauwarmen Tee gründlich gurgeln oder spülen. Jeweils ca. 30 Sekunden lang. Nicht schlucken!
    3. Fertige Salbei-Mundspüllösung nach Packungsanleitung anwenden.

Salbei Umschläge/Kompressen/Waschungen

(äußerliche Anwendung auf der Haut)

  • Anwendung: Bei Hautentzündungen, schlecht heilenden Wunden, Ekzemen, Insektenstichen.
  • Zutaten: Starker Salbeitee (zubereitet wie Tee, aber mit doppelter Menge Blätter/Teebeutel). Sauberes Tuch oder Kompresse.
  • Vorgehensweise (Umschlag/Kompresse):
    1. Starken Salbeitee zubereiten und etwas abkühlen lassen (lauwarm).
    2. Sauberes Tuch oder Kompresse mit dem Tee tränken.
    3. Leicht auswringen und auf die betroffene Hautstelle auflegen.
    4. Einwirken lassen, bis der Umschlag/Kompresse abkühlt oder antrocknet. Bei Bedarf wiederholen.
  • Vorgehensweise (Waschung):
    1. Starken Salbeitee zubereiten und abkühlen lassen (lauwarm).
    2. Betroffene Hautstellen mehrmals täglich mit dem Tee abtupfen oder abwaschen.

Salbei-Tinktur/Extrakt

(innerliche und äußerliche Anwendung)

  • Anwendung (innerlich): Alternative zum Tee, wenn eine konzentriertere Form gewünscht wird oder die Teezubereitung unpraktisch ist. Anwendungsgebiete entsprechen dem Salbeitee (innerliche Anwendung).
  • Anwendung (äußerlich): Verdünnt für Mundspülungen, Umschläge, Waschungen.
  • Form: Fertigpräparate als Tinkturen oder flüssige Extrakte in Apotheken und z.T. Drogerien erhältlich.
  • Vorgehensweise (Dosierung und Einnahme innerlich): Genau Dosierungsanleitung des jeweiligen Tinktur/Extrakt-Präparates beachten! Dosierung meist in Tropfen angegeben und altersabhängig. Tinktur/Extrakt wird in der Regel mit etwas Flüssigkeit (z.B. Wasser, Tee) verdünnt eingenommen. Einnahmezeitpunkt je nach Anwendungsgebiet (z.B. bei Verdauungsbeschwerden nach den Mahlzeiten, bei Schwitzen über den Tag verteilt). Nicht dauerhaft und nicht in hohen Dosen einnehmen (siehe Vorsichtsmaßnahmen).
  • Vorgehensweise (Verdünnung für äußere Anwendung): Genau Verdünnungsanleitung des jeweiligen Tinktur/Extrakt-Präparates beachten! Tinktur/Extrakt wird in der Regel mit Wasser verdünnt (z.B. einige Tropfen auf ein Glas Wasser) für Mundspülungen, Umschläge oder Waschungen.

Ätherisches Salbeiöl

(äußerliche Anwendung – nur verdünnt!)

  • Anwendung: Nur verdünnt äußerlich anwenden! Nicht unverdünnt auf die Haut aufbringen! Nicht einnehmen! Verdünnt für Einreibungen bei Muskelverspannungen, zur Inhalation bei Erkältungsbeschwerden, verdünnt als Zusatz zur Mundspülungen oder im Badewasser.
  • Form: Reines ätherisches Salbeiöl in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern erhältlich. Fertige Salbeiöl-haltige Erkältungsbalsame oder Badezusätze.
  • Vorgehensweise (Verdünnung für Einreibung/Massage): Wenige Tropfen ätherisches Salbeiöl (max. 3-5 Tropfen) in ein Trägeröl (z.B. Mandelöl, Olivenöl, Neutralöl) geben (z.B. auf 50 ml Trägeröl) und gut vermischen. Verdünntes Öl auf die Haut auftragen und sanft einmassieren (z.B. bei Muskelverspannungen).
  • Vorgehensweise (Inhalation): 1-2 Tropfen ätherisches Salbeiöl in heißes Wasser geben und Dämpfe inhalieren (Vorsicht: Nicht zu heiß, Augen schützen!). Alternativ wenige Tropfen auf ein Taschentuch geben und daran riechen.
  • Vorgehensweise (Zusatz zu Mundspülung/Badewasser): Nur wenige Tropfen ätherisches Salbeiöl (max. 1-3 Tropfen) in ein Glas Wasser für Mundspülungen oder ins Badewasser geben und gut vermischen. Ätherisches Öl löst sich nicht in Wasser, daher vor Zugabe gut mit einem Emulgator vermischen (z.B. etwas Honig, Sahne oder Milch).

Wichtig: Bei der Anwendung von Salbei ist auf die Qualität der Salbeiblätter zu achten (Apothekenqualität!). Ätherisches Salbeiöl nur verdünnt und äußerlich anwenden, nicht einnehmen! Thujon-Gehalt beachten! Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Bei Kindern und Schwangeren Salbei nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker anwenden. Salbei-Zubereitungen nicht dauerhaft und nicht in hohen Dosen anwenden (siehe Vorsichtsmaßnahmen).

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahme

Salbei ist im Allgemeinen gut verträglich bei kurzfristiger und sachgemäßer Anwendung in üblichen Dosierungen. Bei dauerhafter Anwendung, Überdosierung oder falscher Anwendung können jedoch Nebenwirkungen auftreten. Besondere Vorsicht ist bei innerlicher Anwendung von Salbeiöl geboten.

Was Mögliche Nebenwirkungen von Anwendungen mit Selbei?

  • Krämpfe und Neurotoxische Wirkungen (bei Überdosierung von Salbeiöl/Thujon): Thujon, ein Hauptbestandteil des ätherischen Salbeiöls, ist in höheren Dosen neurotoxisch und kann Krampfanfälle auslösen. Dies ist vor allem bei innerlicher Einnahme von unverdünntem Salbeiöl oder übermäßigem Konsum von Salbeitee möglich. Achten Sie auf die empfohlene Dosierung und Anwendungsdauer! Ätherisches Salbeiöl nicht einnehmen, sondern nur verdünnt äußerlich anwenden!
  • Reizung der Magenschleimhaut (selten): In seltenen Fällen können Magenbeschwerden oder Übelkeit nach innerlicher Einnahme von Salbeitee oder -extrakten auftreten, insbesondere bei empfindlichen Personen oder auf nüchternen Magen.
  • Allergische Reaktionen (sehr selten): Allergische Reaktionen auf Salbei sind äußerst selten, aber theoretisch möglich. Symptome können Hautreizungen, Juckreiz, Nesselsucht oder in sehr seltenen Fällen Atemnot sein. Bei ersten Anzeichen einer allergischen Reaktion ist die Anwendung sofort zu beenden und gegebenenfalls ein Arzt zu konsultieren.

Welche Vorsichtsmaßnahmen und Kontraindikationen sollte man einhalten?

  • Schwangerschaft: Salbei sollte in der Schwangerschaft innerlich nicht angewendet werden! Insbesondere Salbeiöl und hochdosierte Salbeipräparate sind in der Schwangerschaft kontraindiziert, da Thujon wehenfördernd wirken und vorzeitige Wehen auslösen kann. Auch Salbeitee sollte in der Schwangerschaft nur in geringen Mengen und nicht regelmäßig getrunken werden. Äußerliche Anwendungen in begrenztem Umfang (z.B. Gurgeln mit Salbeitee, Umschläge auf kleinen Hautarealen) gelten als wahrscheinlich unbedenklich, aber auch hier ist eine Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker empfehlenswert.
  • Stillzeit: Salbei wirkt milchreduzierend und sollte daher während der Stillzeit nur bei Bedarf zum Abstillen und nicht regelmäßig angewendet werden. Bei bestehendem Stillwunsch sollte Salbei vermieden werden oder nur in sehr geringen Mengen und kurzfristig angewendet werden. Salbeitee kann zum Abstillen gezielt eingesetzt werden.
  • Kinder unter 12 Jahren: Salbeiöl und hochdosierte Salbeipräparate sollten bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden, da Kinder empfindlicher auf die neurotoxische Wirkung von Thujon reagieren können. Salbeitee kann bei Kindern ab 6 Jahren in geringer Dosierung und kurzfristig bei Erkältungsbeschwerden oder Halsschmerzen angewendet werden, aber auch hier ist Vorsicht geboten und die Dosierung sollte angepasst werden (siehe Dosierungsempfehlungen für Kinder). Äußerliche Anwendungen mit verdünntem Salbeitee sind bei Kindern in der Regel unbedenklich.
  • Epilepsie: Personen mit Epilepsie oder anderen Krampfleiden sollten Salbeiöl und hochdosierte Salbeipräparate nicht anwenden, da Thujon Krampfanfälle auslösen oder verstärken kann. Auch Salbeitee sollte bei Epilepsie nur mit Vorsicht und in geringen Mengen getrunken werden.
  • Bluthochdruck: Bei hohem Blutdruck (Hypertonie) ist Vorsicht bei der Anwendung von Salbei geboten. Salbei kann den Blutdruck leicht erhöhen. Personen mit Bluthochdruck sollten Salbei nur in Maßen und unter Blutdruckkontrolle anwenden.
  • Östrogenabhängige Tumore: Es gibt theoretische Überlegungen, dass Salbei östrogenartige Wirkungen haben könnte und daher bei östrogenabhängigen Tumoren (z.B. Brustkrebs) mit Vorsicht anzuwenden ist. Bisher gibt es jedoch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass Salbei das Wachstum von hormonabhängigen Tumoren fördert. Dennoch ist aus Vorsichtsgründen eine ärztliche Beratung ratsam, insbesondere bei hochdosierter und dauerhafter Anwendung von Salbei.
  • Dauerhafte Anwendung und Überdosierung vermeiden: Salbei-Zubereitungen sollten nicht dauerhaft und nicht in hohen Dosen angewendet werden, aufgrund des Thujon-Gehalts und möglicher neurotoxischer Wirkungen bei Überdosierung. Beachten Sie die empfohlenen Dosierungen und Anwendungsdauern für die jeweiligen Zubereitungsformen.

Wann sollte man Salbei nicht zu sich nehmen/anwenden?

  • Während der Schwangerschaft (innerliche Anwendung von Salbeiöl und hochdosierten Präparaten generell kontraindiziert, Salbeitee nur in geringen Mengen und nicht regelmäßig).
  • Bei Stillwunsch (regelmäßige und hochdosierte Anwendung vermeiden).
  • Bei Kindern unter 12 Jahren (Salbeiöl und hochdosierte Präparate kontraindiziert, Salbeitee nur in geringer Dosierung und kurzfristig).
  • Bei Epilepsie und anderen Krampfleiden (Salbeiöl und hochdosierte Präparate kontraindiziert, Salbeitee nur mit Vorsicht).
  • Bei bekannten Allergien gegen Salbei oder andere Lippenblütler.

Wichtig: Bei unklaren Beschwerden, anhaltenden Symptomen oder Vorerkrankungen sollte vor der Anwendung von Salbei immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden. Dies gilt insbesondere für die innerliche Anwendung, die Anwendung bei Kindern, Schwangeren und Stillenden sowie bei Personen mit Epilepsie, Bluthochdruck oder hormonabhängigen Erkrankungen. Beachten Sie die empfohlene Dosierung und Anwendungsdauer und verwenden Sie Salbei-Zubereitungen nicht dauerhaft und nicht in hohen Dosen. Bei der Anwendung von ätherischem Salbeiöl ist besondere Vorsicht geboten (nur verdünnt äußerlich anwenden, nicht einnehmen, Thujon-Gehalt beachten!).

salbeiplantage

Verfügbare Formen und Apothekenpräparate

  • Getrocknete Salbeiblätter (geschnitten, lose): In Apotheken, Drogerien, Reformhäusern, Supermärkten (Gewürzregal, Tee-Regal), Kräuterläden und online erhältlich. Zur Zubereitung von Tee, Gurgellösungen, Umschlägen, Waschungen. Achten Sie auf Apothekenqualität für medizinische Anwendungen.
  • Salbei Teebeutel: In Supermärkten, Drogerien, Reformhäusern, Apotheken und online erhältlich. Praktisch für die Teezubereitung. Qualität kann variieren.
  • Salbei Tinkturen/Extrakte (flüssig): In Apotheken und online erhältlich. Konzentrierte flüssige Extrakte zur innerlichen Einnahme und zur Verdünnung für äußere Anwendungen.
  • Ätherisches Salbeiöl: In Apotheken, Drogerien, Reformhäusern, Naturkostläden und online erhältlich. Für Aromatherapie, Einreibungen (verdünnt!), Inhalationen (verdünnt!), Badezusätze (verdünnt!). Achten Sie auf 100% reines ätherisches Öl.
  • Salbei Bonbons/Lutschtabletten: In Apotheken, Drogerien und Supermärkten erhältlich. Zur Linderung von Halsschmerzen und Erkältungsbeschwerden. Enthalten Salbeiextrakt oder Salbeiöl.
  • Salbei Mundspülungen: In Apotheken, Drogerien und Supermärkten erhältlich. Fertige Mundspüllösungen mit Salbeiextrakt oder Salbeiöl zur Mundhygiene und bei Entzündungen im Mundraum.
  • Salbei Salben/Cremes: Vereinzelt in Apotheken, Drogerien und Naturkosmetikläden erhältlich. Fertigpräparate zur lokalen Anwendung auf der Haut mit Salbeiextrakt oder Salbeiöl.
  • Frischer Salbei: In Supermärkten, auf Wochenmärkten und in Gärtnereien erhältlich. Vor allem für die Verwendung als Gewürz in der Küche.

Bezugsquellen

  • Apotheken: Umfassendste Auswahl an medizinisch relevanten Salbeiprodukten: Getrocknete Salbeiblätter (Apothekenqualität), Salbei Tinkturen/Extrakte, Ätherisches Salbeiöl (Apothekenqualität), Salbei Bonbons/Lutschtabletten (medizinisch), Salbei Mundspülungen (medizinisch), Salbei Salben/Cremes (vereinzelt), Salbei Teebeutel (Apothekenqualität). Hier finden Sie pharmazeutisch geprüfte Qualität und umfassende Beratung.
  • Drogerien: Breitere Auswahl als Supermärkte, oft Salbei Teebeutel, getrocknete Salbeiblätter (Tee-Qualität), Ätherisches Salbeiöl, Salbei Bonbons/Lutschtabletten, Salbei Mundspülungen (Kosmetik), Salbei Salben/Cremes (Kosmetik). Qualität kann variieren, Beratung weniger spezialisiert als in Apotheken.
  • Reformhäuser/Naturkostläden: Oft Salbeiblätter in Bio-Qualität, Salbei Teebeutel in Bio-Qualität, Ätherisches Salbeiöl in Bio-Qualität, natürliche Salbeipflegeprodukte. Fokus auf Naturprodukte und Bio-Qualität.
  • Supermärkte: Salbei Teebeutel, vereinzelt getrocknete Salbeiblätter (Tee-Regal, Gewürzregal), Salbei Bonbons/Lutschtabletten, Salbei Mundspülungen (Kosmetik). Primär für Tee-Genuss, Gewürz und leichte Erkältungsbeschwerden, weniger für spezifische medizinische Anwendungen.
  • Online-Shops: Sehr große Auswahl an allen Formen von Salbeiprodukten, oft auch spezialisierte Anbieter für Kräuter, Naturheilmittel und Bio-Produkte. Achten Sie auf seriöse Anbieter, Qualitätssiegel und Apotheken-Versand für medizinische Produkte.
  • Kräuterläden/Teeläden: Getrocknete Salbeiblätter, Salbei Teebeutel, oft gute Qualität und Beratung.

Präparate aus der Apotheke mit reinem Salbei-Extrakt/Salbeiöl

In Apotheken sind zahlreiche Präparate mit reinem Salbeiextrakt oder Salbeiöl erhältlich. Hier einige Beispiele für Produktkategorien und bekannte Marken (ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Gewähr für aktuelle Verfügbarkeit):

  • Salbei Arzneitee (bei Erkältung, Schwitzen, Verdauungsbeschwerden):
    • Salbeitee Bombastus: Reiner Salbeiblätter-Arzneitee in Apothekenqualität.
    • Sidroga Salbei Tee Arzneitee: Reiner Salbeiblätter-Arzneitee in Apothekenqualität.
    • H&S Salbei Tee Arzneitee: Reiner Salbeiblätter-Arzneitee in Apothekenqualität.
    • Bad Heilbrunner Salbei Tee Arzneitee: Reiner Salbeiblätter-Arzneitee in Apothekenqualität.
    • Viele Apotheken bieten Eigenmarken oder Abpackungen von reinen Salbeiblätter-Teebeuteln in Apothekenqualität an. Achten Sie auf den Hinweis “Arzneitee” oder “Apothekenqualität”.

 

  • Salbei Bonbons/Lutschtabletten (bei Halsschmerzen):
    • Neo-angin Salbei Lutschtabletten: Bekannte Marke für Halsschmerzmittel mit Salbeiöl und anderen Wirkstoffen. (Hinweis: Kombinationspräparat, aber bekannte Marke mit Salbei).
    • Emser Salbei Pastillen: Lutschpastillen mit Salbeiextrakt und Emser Salz. (Hinweis: Kombinationspräparat mit Emser Salz).
    • Lemocin Lutschtabletten: Lutschtabletten mit Salbeiöl und anderen Wirkstoffen. (Hinweis: Kombinationspräparat).
    • Isla Moos Pastillen: Pastillen mit Isländisch Moos und Salbeiextrakt. (Hinweis: Kombinationspräparat mit Isländisch Moos).
  • Salbei Mundspülungen (bei Entzündungen im Mundraum):
    • Kamillosan Mund- und Rachenspray: Spray mit Kamillenextrakt und Salbeiöl zur Anwendung im Mund- und Rachenraum. (Hinweis: Kombinationspräparat mit Kamille, aber bekanntes Mund- und Rachenspray mit Salbei).
    • Chlorhexamed FORTE: Mundspülung mit Chlorhexidin und Salbeigeschmack (Hinweis: Chlorhexidin ist synthetischer Wirkstoff, Salbei hier eher zur Aromatisierung).
  • Ätherisches Salbeiöl (Apothekenqualität):
      • Viele Apotheken führen Eigenmarken oder Abfüllungen von reinen ätherischen Salbeiölen in pharmazeutischer Qualität.
      • Marken wie Primavera, Bombastus, Weleda bieten hochwertige ätherische Salbeiöle an, die in Apotheken erhältlich sind.

Hinweis: Dies sind nur Beispiele. In Apotheken gibt es eine große Vielfalt. Fragen Sie in Ihrer Apotheke gezielt nach Präparaten mit reinem Salbeiextrakt oder Salbeiöl, die für Ihre spezifischen Bedürfnisse geeignet sind. Apotheker können Sie umfassend beraten und Ihnen das passende Produkt empfehlen. Achten Sie auf Apothekenqualität, insbesondere bei medizinischen Anwendungen und bei der Verwendung von ätherischem Salbeiöl. Beachten Sie bei der Auswahl von Salbeipräparaten auch den Thujon-Gehalt, insbesondere bei Präparaten zur innerlichen Anwendung oder bei Verwendung von ätherischem Salbeiöl.

Hilft gegen: Halsschmerzen, Angina, Rachenentzündung, Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis), Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), Heiserkeit, Verdauungsstörungen (Völlegefühl, Blähungen, Magenkrämpfe), Appetitlosigkeit, übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrosis), Erkältungssymptome (Husten, Schnupfen, Bronchitis), schlecht heilende Wunden, Hautentzündungen, Ekzeme, Insektenstiche

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert