Breitwegerich

Breitwegerich

Inahltsverzeichnis

Einstufung

Der Breitwegerich (Plantago major) gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) und zur Gattung der Wegeriche (Plantago). Es handelt sich um eine mehrjährige krautige Pflanze.

Herkunft

Der Breitwegerich ist ursprünglich in Europa und Asien heimisch, hat sich aber mittlerweile weltweit verbreitet und gilt als Kosmopolit. Er wächst wild auf Wiesen, Weiden, an Wegrändern, in Gärten, auf Schuttplätzen und generell auf nährstoffreichen, oft verdichteten Böden. Ein gezielter Anbau im kommerziellen Sinne ist unüblich, da er als Wildpflanze sehr häufig und leicht verfügbar ist. Er wird eher gesammelt als angebaut.

Am ende des Artikels findest du eine Übersichtskarte mit Beobachtungen des Breitwegerichs

Verwendung

Verwendet werden vor allem die Blätter und die Wurzel des Breitwegerichs. Diese werden frisch oder getrocknet genutzt. Traditionell wird Breitwegerich sowohl in der Volksmedizin als auch in der modernen Phytotherapie eingesetzt. Auch in der Küche finden junge Blätter als Wildgemüse Verwendung.

Gesundheit

Breitwegerich ist bekannt für seine wundheilenden, entzündungshemmenden, reizlindernden, hustenreizstillenden und leicht antibakteriellen Eigenschaften. Er ist besonders gut geeignet zur Behandlung von Wunden, Insektenstichen, leichten Verbrennungen, Hustenreiz und Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Er gilt als gut verträglich und ist auch für Kinder geeignet.

Botanische Merkmale des Breitwegerichs

Der Breitwegerich ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 10 bis 50 cm erreichen kann. Er zeichnet sich durch folgende botanische Merkmale aus:

  • Wuchsform: Rosettenartig, grundständige Blattrosette, blütenstandtragende Stängel aufsteigend.
  • Wurzel: Kurze, senkrechte, faserige Pfahlwurzel, die der Pflanze festen Halt gibt.
  • Stängel: Blütenstandsschäfte sind blattlos, gerillt, aufrecht, etwas behaart oder kahl, entspringen direkt der Blattrosette.
  • Blätter: Grundständige Rosette aus breit-eiförmigen bis elliptischen Blättern mitParallelner venatur. Blattspreite ist ganzrandig oder leicht gezähnt, kräftig, derb, etwa 5 bis 20 cm lang und 3 bis 10 cm breit, kräftige Blattnerven (3-7 Hauptnerven, die parallel zum Blattrand verlaufen), Blattstiel ist breit geflügelt, kahl oder behaart, grün bis dunkelgrün. Die Blätter sind sehr charakteristisch und namensgebend für den Breitwegerich.
     
  • Blüten: Kleine, unscheinbare, grünlich-braune Blüten, die in dichten, ährenförmigen Blütenständen am Ende der blattlosen Schäfte stehen. Blüten sind windbestäubend, Blütenhüllblätter sind trockenhäutig und unscheinbar. Blütezeit ist von Mai bis September.
  • Früchte: Kleine, ovale Kapselfrüchte, die zahlreiche winzige, braune Samen enthalten. Die Samen werden durch Wind und Tiere verbreitet.
  • Geruch: Kaum wahrnehmbar, leicht krautig beim Zerreiben der Blätter.

Woher kommt der Breitwegerich?

Der Breitwegerich ist ursprünglich in Europa und Asien beheimatet. Er ist eine alte Heilpflanze, die schon seit der Antike bekannt ist. Mit der Ausbreitung des Menschen hat er sich über die ganze Welt verbreitet.

Wird Breitwegerich angebaut?

Der Breitwegerich ist heute über die ganze Welt verbreitet und kommt auf allen Kontinenten außer der Antarktis vor. Er ist eine der häufigsten Pflanzen in vielen Regionen der Welt.

Ein kommerzieller Anbau im klassischen Sinne findet nicht statt. Der Breitwegerich wird nicht kultiviert, sondern wächst wild und wird bei Bedarf gesammelt. Seine weite Verbreitung und sein Anspruchslosigkeit machen einen Anbau überflüssig. Man findet ihn typischerweise an:

  • Wiesen und Weiden: Besonders auf Viehweiden ist er häufig anzutreffen, da er trittfest ist.
  • Wegrändern und Straßenrändern: Gerne an gestörten und verdichteten Standorten.
  • Gärten und Parks: Oft als “Unkraut” in Rasenflächen und Beeten.
  • Äckern und Feldrändern: Kann auch auf landwirtschaftlichen Flächen wachsen, ist aber meist nicht sehr dominant.
  • Schuttplätzen und Brachflächen: Pionierpflanze auf gestörten Böden.

Beim Sammeln von Breitwegerich für die Verwendung ist es wichtig, saubere Standorte abseits von stark befahrenen Straßen, Industriegebieten oder Hundewiesen zu wählen, um Verunreinigungen zu vermeiden. Am besten sammelt man ihn auf wenig genutzten Wiesen, in naturnahen Gärten oder an Waldrändern.

Welche Wirkstoffe sind im Breitwegerich enthalten?

Der Breitwegerich enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die für seine traditionell zugeschriebenen Wirkungen verantwortlich gemacht werden. Die wichtigsten Wirkstoffgruppen sind:

  • Iridoide: Vor allem Aucubin und Catalpol. Aucubin gilt als einer der Hauptwirkstoffe und ist verantwortlich für die entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkung. Iridoide wirken auch leicht antibakteriell und antiviral.
  • Schleimstoffe (ca. 6,5%): Polysaccharide, die sich mit Wasser verbinden und eine schützende Schleimschicht bilden. Wirken reizlindernd und hustenreizstillend auf Schleimhäute, besonders im Mund- und Rachenraum und im Magen-Darm-Trakt.
  • Gerbstoffe (ca. 6,5%): Vor allem Catechingerbstoffe. Gerbstoffe wirken adstringierend (zusammenziehend) und entzündungshemmend. Sie dichten die Haut und Schleimhäute ab und können so bei Durchfall und Entzündungen helfen. In geringerer Konzentration im Breitwegerich als im Wege-Knöterich.
  • Flavonoide: Umfassen verschiedene Verbindungen wie Luteolin, Apigenin und Plantagosid. Flavonoide wirken antioxidativ, entzündungshemmend, gefäßschützend und können die Wundheilung unterstützen.
  • Kieselsäure: Wirkt stärkend auf das Bindegewebe und kann die Wundheilung fördern.
  • Mineralstoffe und Spurenelemente: Kalium, Calcium, Magnesium, Zink, Eisen.
  • Vitamin C und K: Tragen zur Stärkung des Immunsystems und zur Wundheilung bei.
  • Ätherisches Öl: In geringen Mengen vorhanden, trägt zum charakteristischen Geruch bei, spielt aber für die Hauptwirkungen eine untergeordnete Rolle.

Die Qualität und Zusammensetzung der Inhaltsstoffe kann je nach Standort, Erntezeitpunkt und Wachstumsbedingungen variieren. Für medizinische Anwendungen werden vor allem der Gehalt an Aucubin und Schleimstoffen als relevant angesehen.

Bei welchen leiden hilft Breitwegerich?

Breitwegerich wird traditionell und in der Phytotherapie für verschiedene Beschwerden eingesetzt, sowohl innerlich als auch äußerlich:

Äußerliche Anwendung

  • Wundheilung: Breitwegerich ist ein bewährtes Wundheilmittel. Er fördert die Heilung kleinerer Wunden, Schnittwunden, Schürfwunden, Risswunden und schlecht heilender Wunden. Wirkt entzündungshemmend, antiseptisch, blutstillend und schmerzlindernd. Besonders hilfreich bei infizierten oder verschmutzten Wunden.
  • Insektenstiche und -bisse: Lindert Juckreiz, Schwellung und Entzündung nach Insektenstichen (z.B. von Bienen, Wespen, Mücken). Wirkt kühlend und beruhigend.
  • Leichte Verbrennungen und Sonnenbrand: Wirkt kühlend, reizlindernd und entzündungshemmend bei leichten Verbrennungen (1. Grades) und Sonnenbrand.
  • Hautentzündungen und Ekzeme: Kann bei leichten Hautirritationen, Ekzemen, Neurodermitis, allergischen Hautreaktionen und Juckreiz lindernd wirken.
  • Hämorrhoiden: Sitzbäder mit Breitwegerich-Sud können Entzündungen und Juckreiz bei Hämorrhoiden lindern.
  • Prellungen und Quetschungen: Umschläge mit Breitwegerich-Sud können bei Prellungen und Quetschungen abschwellend und schmerzlindernd wirken.

Innerliche Anwendung

  • Hustenreiz und Erkältungshusten: Schleimstoffe wirken reizlindernd und hustenreizstillend bei trockenem Reizhusten, Erkältungshusten und Bronchitis. Erleichtert das Abhusten von zähem Schleim. Auch bei Keuchhusten unterstützend.
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum: Spülungen und Gurgeln mit Breitwegerich-Tee bei Zahnfleischentzündungen, Aphten, Mundschleimhautentzündungen und leichten Halsschmerzen.
  • Leichte Magen-Darm-Beschwerden: Schleimstoffe können die Magenschleimhaut schützen und bei leichten Magenbeschwerden und Reizungen lindernd wirken. Gerbstoffe können bei leichten, nicht-infektiösen Durchfällen helfen (jedoch weniger ausgeprägt als beim Wege-Knöterich).

Medizinische Anwendungen von Breitwegerich

Breitwegerich wird medizinisch hauptsächlich äußerlich und innerlich in Form von Tee und als Frischpflanze angewendet. Hier sind genaue Vorgehensweisen.

Frischpflanze

(äußerliche Anwendung bei Wunden, Insektenstichen, Verbrennungen):

  • Vorgehensweise (einfachste Anwendung):
    1. Ein frisches, sauberes Breitwegerichblatt pflücken.
    2. Blatt zwischen den Fingern leicht zerreiben oder mit einem sauberen Stein oder Messer leicht anquetschen, bis Saft austritt. Alternativ: Blatt kurz abkochen, um es weicher zu machen (besonders bei älteren Blättern).
    3. Zerriebenes oder angequetschtes Blatt direkt auf die Wunde, den Insektenstich oder die Verbrennung auflegen.
    4. Bei Bedarf mit einem Pflaster oder Verband fixieren.
    5. Blatt mehrmals täglich erneuern oder so lange auflegen, bis die Beschwerden nachlassen.
  • Hinweis: Frische Blätter sind besonders wirksam, da sie alle Inhaltsstoffe in natürlicher Form enthalten. Diese Anwendung ist einfach und schnell durchführbar, ideal für unterwegs. Auf saubere Blätter von unverschmutzten Standorten achten.

Breitwegerich-Tee


(innerliche Anwendung bei Hustenreiz, Erkältungshusten, Entzündungen im Mund- und Rachenraum)

Vorgehensweise:

  1. 2-3 Teelöffel getrocknete Breitwegerich-Blätter (ca. 3-5 g) pro Tasse (150-200 ml) mit kochendem Wasser übergießen.
  2. Alternativ: Frische Blätter verwenden, dann etwas mehr (ca. 5-10 g pro Tasse).
  3. Zugedeckt 10-15 Minuten ziehen lassen, um die Schleimstoffe und andere Wirkstoffe gut zu lösen.
  4. Pflanzenteile abseihen.
  5. Tee warm oder abgekühlt trinken.
    Kann bei Bedarf mit Honig verfeinert werden (Zucker vermeiden).
  6. Mehrmals täglich eine Tasse trinken, bei Bedarf auch über den Tag verteilt.

Dosierung: Bei Bedarf 3-4 Tassen täglich. Bei akuten Hustenbeschwerden anfangs stündlich eine Tasse, später auf 3-4 Tassen über den Tag verteilt reduzieren.

Hinweis: Für Kinder Dosierung reduzieren (siehe Abschnitt “Kinder”). Bei anhaltenden Beschwerden oder Verschlimmerung ärztliche Beratung einholen. Für Mundspülungen und Gurgeln Tee auf Trinktemperatur abkühlen lassen.

Breitwegerich-Sud für Umschläge, Waschungen, Sitzbäder

(äußerliche Anwendung bei Wunden, Hautentzündungen, Hämorrhoiden, Prellungen):

  • Vorgehensweise (Grundrezept für Sud):
    1. 4-6 Esslöffel getrocknete Breitwegerich-Blätter oder -Wurzel (ca. 10-15 g) mit 500 ml kaltem Wasser ansetzen. Alternativ: Frische Pflanzenteile verwenden, dann etwas mehr (ca. 20-30 g). Für Wurzelsud eher Wurzeln und Blätter mischen.
    2. Zum Kochen bringen und 10-15 Minuten leicht köcheln lassen, um die Wirkstoffe gut zu extrahieren.
    3. Sud abseihen und abkühlen lassen, bis er handwarm ist.
  • Anwendung als Umschlag/Kompresse: Wie beim Wege-Knöterich-Sud beschrieben.
  • Anwendung als Waschung: Wie beim Wege-Knöterich-Sud beschrieben.
  • Anwendung als Sitzbad (für Hämorrhoiden): Wie beim Wege-Knöterich-Sud beschrieben.
  • Hinweis: Temperatur des Sudes angenehm warm, nicht zu heiß. Bei offenen Wunden Sud vorher abkühlen lassen.

Breitwegerich-Salbe oder -Öl

(äußerliche Anwendung bei Wunden, Hautentzündungen):

  • Fertigpräparate: Breitwegerich-Salben und -Öle sind in Apotheken, Drogerien und online erhältlich (siehe Abschnitt “Verfügbarkeit”). Anwendung gemäß Packungsbeilage.
  • Salbe selbst herstellen (Hausrezept): Es gibt verschiedene Rezepte zur Selbstherstellung von Breitwegerich-Salbe, z.B. mit Bienenwachs und Pflanzenöl (Olivenöl, Kokosöl). Rezepturen sind im Internet oder in Kräuterbüchern zu finden. Wichtig: Auf hygienische Arbeitsweise achten bei der Selbstherstellung.
  • Breitwegerich-Öl selbst herstellen (Ölauszug/Mazerat): Breitwegerich-Blätter oder -Wurzel in hochwertiges Pflanzenöl (z.B. Olivenöl, Mandelöl) einlegen und mehrere Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. Öl regelmäßig schütteln und anschließend abseihen. Dieses Öl kann pur oder als Basis für Salben weiterverwendet werden.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahme im Umgang mit Breitwegerich

Nebenwirkungen des Breitwegerichs

Breitwegerich gilt im Allgemeinen als sehr gut verträglich und nebenwirkungsarm. Nebenwirkungen sind selten und meist mild:

  • Allergische Reaktionen: In sehr seltenen Fällen sind allergische Reaktionen auf Breitwegerich möglich, insbesondere bei bekannter Allergie gegen Wegerichgewächse. Anzeichen können Hautausschlag, Juckreiz oder Atemnot sein. Bei allergischen Reaktionen Anwendung sofort beenden.
  • Selten Magenbeschwerden: Bei sehr empfindlichen Personen kann es durch die enthaltenen Gerbstoffe in seltenen Fällen zu leichten Magenbeschwerden oder Übelkeit kommen, insbesondere bei hochdosierter Einnahme auf nüchternen Magen. In diesem Fall Dosierung reduzieren oder zum Essen einnehmen.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung von Breitwegerich

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Es gibt keine spezifischen Studien zur Sicherheit von Breitwegerich in der Schwangerschaft und Stillzeit, aber es gibt auch keine Hinweise auf Risiken bei üblicher Verwendung. Generell gilt für Schwangere und Stillende, pflanzliche Mittel eher in Maßen und nicht übermäßig lange anzuwenden und im Zweifelsfall ärztlichen oder apothekerlichen Rat einzuholen. Äußerliche Anwendungen in geringem Umfang gelten als unbedenklich.
  • Kinder: Breitwegerich ist auch für Kinder gut geeignet. Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte die Dosierung altersgerecht angepasst werden (siehe Abschnitt “Kinder”). Für Babys unter 6 Monaten ist die innerliche Anwendung eher nicht zu empfehlen, außer nach Rücksprache mit einem Kinderarzt. Äußerliche Anwendungen sind in der Regel unbedenklich.
  • Allergie gegen Wegerichgewächse: Bei bekannter Allergie gegen Breitwegerich oder andere Wegerichgewächse sollte Breitwegerich nicht angewendet werden.
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Es sind keine direkten Wechselwirkungen mit Medikamenten bekannt. Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten und regelmäßiger Anwendung von Breitwegerich sollte ein zeitlicher Abstand von 1-2 Stunden eingehalten werden, um eine mögliche Beeinträchtigung der Medikamentenaufnahme zu vermeiden. Bei Unsicherheit ärztlichen oder apothekerlichen Rat einholen.

Wann sollte man Breitwegerich nicht zu sich nehmen?

  • Bei bekannter Allergie gegen Breitwegerich oder andere Wegerichgewächsen.

In folgenden Fällen ist Vorsicht geboten oder Rücksprache mit Arzt/Apotheker ratsam

  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit (innere Anwendung eher in Maßen und nach Rücksprache).
  • Bei Säuglingen und Kleinkindern (innere Anwendung eher vermeiden oder nach Rücksprache mit Kinderarzt).
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten (zeitlicher Abstand einhalten, bei Unsicherheit Rücksprache halten).
  • Bei sehr starken oder infizierten Wunden (ärztliche Abklärung notwendig, Breitwegerich kann unterstützend wirken, ersetzt aber keine ggf. notwendige ärztliche Behandlung).
  • Bei anhaltenden oder unklaren Beschwerden (ärztliche Abklärung empfehlenswert).

Verfügbare Formen und Apothekenpräparate mit Breitwegerich

Breitwegerich ist hauptsächlich in folgenden Formen erhältlich:

  • Getrocknete Breitwegerich-Blätter (lose Ware): Erhältlich in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern, Kräuterläden, Teefachgeschäften und online. Wird zur Teezubereitung und zur Herstellung von Sud für Umschläge, Bäder etc. verwendet. Qualität erkennen an: Grünliche Farbe, charakteristischer, leicht herber Geruch, vorwiegend Blätter, wenig Stängelanteile, kaum Fremdbestandteile.
  • Breitwegerich Teebeutel: Praktisch für die schnelle Teezubereitung. Erhältlich in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern und online (seltener in Supermärkten oder Discountern). Qualität kann variieren, oft weniger intensiv im Geschmack als lose Ware.
  • Breitwegerich-haltige Teemischungen: Oft in Kombination mit anderen Kräutern, besonders in Husten- und Bronchialteemischungen oder Wundheiltees. Erhältlich in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern.
  • Breitwegerich-Salben und -Cremes: Zur äußerlichen Anwendung bei Wunden, Hautentzündungen, Insektenstichen. Erhältlich in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern, Naturkosmetikläden und online. Bekannte Marken/Produkte sind z.B. Spitzwegerich Salbe von Abtei (Spitzwegerich ist eng verwandt und ähnlich wirksam, oft synonym verwendet), Weleda Wundheilcreme (enthält u.a. Breitwegerich-Auszug), SOS Wundheil Salbe (enthält u.a. Breitwegerich-Extrakt). Viele Eigenmarken von Drogerien und Apotheken bieten ebenfalls Breitwegerich-Salben an.
  • Breitwegerich-Frischpflanzenpresssaft: Selten im Handel erhältlich, eher in spezialisierten Naturkostläden oder Reformhäusern, oder zum Selbermachen (siehe Abschnitt “Medizinische Anwendung”).
  • Breitwegerich-Homöopathische Globuli/Dilutionen: In homöopathischen Apotheken erhältlich (z.B. Plantago major Dilutionen). Anwendung gemäß homöopathischer Indikation.

Wichtige Hinweise für den Kauf von Breitwegerich

  • Qualität (Getrocknete Ware): Achten Sie auf gute Qualität (siehe oben genannte Merkmale). Apothekenqualität ist oft empfehlenswert, besonders für medizinische Anwendungen. Bio-Qualität ist bei Naturprodukten generell vorzuziehen.
  • Qualität (Fertigpräparate): Achten Sie bei Salben und Cremes auf Inhaltsstofflisten und ggf. auf Naturkosmetik-Siegel, wenn Sie Wert auf natürliche Inhaltsstoffe legen. Bei Arzneimitteln aus der Apotheke auf bekannte Marken und zugelassene Arzneimittel achten.
  • Anwendungszweck: Wählen Sie die Darreichungsform passend zum Anwendungszweck (z.B. Tee für Husten, Salbe für Wunden, Frischpflanze für unterwegs).
  • Preis: Der Preis kann je nach Form und Hersteller variieren. Vergleichen Sie Preise, aber achten Sie nicht nur auf den günstigsten Preis, sondern auch auf die Qualität und den Ruf des Herstellers, besonders bei Apothekenprodukten.

Breitwegerich selber sammeln

Wo findet man Breitwegerich?

Breitwegerich liebt es dort zu wachsen, wo der Untergrund verdichtet ist. Er ist ein Überlebenskünstler und findet selbst dort seinen Platz, wo andere Pflanzen längst aufgegeben haben. Besonders wohl fühlt er sich auf Wiesen und Weiden, wo er sich zwischen Gräsern und anderen Wildkräutern ausbreitet. 

Wenn du deinen Blick schweifen lässt, wirst du ihn auch an Wegrändern entdecken. Denn wie sein Name schon sagt, ist er ein treuer Begleiter unserer Wege. Selbst in unseren Gärten und Parks, auf den oft gemähten Rasenflächen, kannst du ihn finden. Er trotzt dem Rasenmäher und breitet seine breiten Blätter aus. Und wenn du über Brachflächen oder ungenutzte Grundstücke spazierst, wirst du ihn dort ebenfalls in Hülle und Fülle vorfinden.

Breitwegerich im Weidenkörbchen

Was muss man beim sammeln von Breitwegerich beachten?

Bevor du mit dem Sammeln beginnst, ist es wichtig, ein paar Dinge zu beachten. Stell dir vor du möchtest ein Gericht mit frischen Kräutern zubereiten. Du würdest ja auch keine Kräuter vom Rand einer stark befahrenen Straße verwenden, oder? Genauso ist es beim Breitwegerich. Sammle ihn nicht in der Nähe von stark befahrenen Straßen, Industriegebieten oder landwirtschaftlichen Flächen, die mit Pestiziden behandelt werden. Dort könnten Schadstoffe in die Pflanze gelangt sein.

Achte auf eine saubere Umgebung. Wähle einen Sammelort, der sauber und frei von Verunreinigungen ist.

Und ganz wichtig: Sei dir sicher, dass du den Breitwegerich auch wirklich erkennst. Es gibt viele Pflanzen, die ihm ähnlich sehen. Vergewissere dich, dass du die richtigen Blätter pflückst.

Wie viel Breitwegerich darf man sammeln?

In Deutschland haben wir das Glück, dass wir wild wachsende Pflanzen für den persönlichen Bedarf sammeln dürfen. Das nennt sich Handstraußregelung. Stell dir vor, du möchtest einen kleinen Strauß Blumen für dein Zuhause pflücken. Das ist erlaubt, solange du es in Maßen tust. Genauso ist es beim Breitwegerich. Du darfst ihn für den Eigenbedarf sammeln, aber nicht in großen Mengen.

Aber Achtung: In Naturschutzgebieten gelten besondere Regeln. Informiere dich vorher, welche Bestimmungen gelten, bevor du dort Breitwegerich sammelst.

Und noch ein wichtiger Hinweis: Das Sammeln auf privaten Grundstücken ist nur mit Erlaubnis des Eigentümers gestattet. Respektiere das Eigentum anderer und frage um Erlaubnis, bevor du auf ihrem Grundstück sammelst.

Kulinarische Verwendung von Breitwegerich

  • Junge Blätter sind am zartesten im Frühling. Sie können roh in Salaten, Smoothies oder als Brotbelag verwendet werden. Gedünstet oder gekocht wie Spinat sind sie auch schmackhaft. Fein gehackt in Suppen, Eintöpfen und Soßen geben Sie einen frischen grünen Farbton.
  • Die Samen sind im Spätsommer/Herbst reif. Sie können Geröstet als nussiger Snack oder Gewürz verwendet werden. Auch gemahlen finden sie als Mehlersatz in Backwaren Verwendung. Verwendung im Müsli.
  • Ältere Blätter können ebenfalls gekocht werden, benötigen aber eine etwas längere Garzeit. Sie eignen sich gut für herzhafte Gerichte wie Eintöpfe oder gefüllte Rouladen. Schmecken Roh jedoch bitterer und faserig.
  • Die Wurzeln werden als Gemüse gekocht werden oder als Meerrettichersatz verwendet werden.

Der Breitwegerich, oft als unscheinbares Gewächs am Wegesrand wahrgenommen, birgt ein überraschendes kulinarisches Potenzial. Besonders im Frühling, wenn die jungen Blätter zart und saftig sind, entfaltet er seine Vielseitigkeit in der Küche. Man kann ihn roh in Salaten verwenden, wo er eine leicht bittere, erdige Note beisteuert, oder ihn wie Spinat dünsten, um eine nahrhafte Beilage zu erhalten. Fein gehackt bereichert er Suppen und Eintöpfe, verleiht ihnen eine grüne Frische und eine subtile Würze.

Mit zunehmendem Alter werden die Blätter des Breitwegerichs etwas zäher, doch auch sie finden ihren Platz in der Küche. Längere Garzeiten machen sie weich und schmackhaft, ideal für herzhafte Gerichte wie gefüllte Rouladen oder deftige Eintöpfe. Die Blütenstände, bevor sie sich vollständig öffnen, erinnern in ihrer Textur und ihrem milden Geschmack an Spargel. Gedünstet oder in Butter geschwenkt, sind sie eine delikate Beilage.

Im Spätsommer und Herbst, wenn die Samen reif sind, eröffnet sich eine weitere kulinarische Dimension. Geröstet entwickeln sie ein nussiges Aroma und können als knuspriger Snack oder als Topping für Salate und Müsli dienen. Gemahlen werden sie zu einem Mehlersatz, der in Backwaren eine interessante Geschmacksnote und zusätzliche Nährstoffe liefert. Selbst die Wurzeln des Breitwegerichs sind essbar und können, ähnlich wie Meerrettich, als würzige Zutat verwendet werden.

Ein einfaches, aber wohltuendes Gericht ist ein Breitwegerich-Pesto. Die Blätter werden mit Nüssen, Knoblauch, Öl und etwas Käse püriert und ergeben eine aromatische Soße für Pasta oder Brot. Für einen beruhigenden Tee übergießt man frische oder getrocknete Blätter mit heißem Wasser und lässt sie einige Minuten ziehen. So entfaltet der Breitwegerich nicht nur seine heilenden, sondern auch seine kulinarischen Qualitäten.

Breitwegerich in der Küche

 

Übersichtskarte der Beobachtungen von Breitwegerich

Auf der Übersichtskarte findest du weltweit Beobachtungen von Breitwegerich. Klicke auf die Marker um weitere Informationen zu der Beobachtung zu erhalten. Die Daten wurden von iNaturalist zur Verfügung gestellt.

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